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CASTOR-Festival 2010

13. November 2010

Hier einmal gundlegendes zum Castor-Transport:

Mission complete!

Wir waren ein aktives Hindernis für den Atommülltransport und das ist es, was wir wollten. Fast 92 Stunden hat der Transport gedauert, so lange wie noch nie. Noch nie gab es so viele Aktivisten gegen einen Atommülltransport auf Straße, Schiene, in der Luft, im Auto oder am Schreibtisch. Die Initiativen und Wendländer waren dankbar und wir sind es auch. Wir alle hatten eine Menge Spaß.

Kundgebung

Sonnengruß bei der Kundgebung vor dem Castor-Transport 2011

Sonnengruß bei der Kundgebung vor dem Castor-Transport 2011

Auf der Kundgebung am Samstag, bei der immer wieder die Sonne die wehenden Darstellungen ihrer selbst bescheint, motivieren und bestärken uns Vereine, Initiativen und Künstler. Es sind zwischen 35 000 und 50 000 Menschen gekommen. Ein Rekord. Politiker sind unter den Zuschauern, Gregor Gysi (Die Linke), Claudia Roth , Cem Özdemir (beide Bündnis 90/Die Grünen). Der Direktor von Greenpeace, Kumi Naidoo hält seine Rede und verabschiedet sich mit „Ich bin ein Wendländer!“ Das sind wir alle ein bisschen.

Widersetzen

Es ist eine seltsame Situation. Wir sitzen am Sonntag, den 7. November 2010 auf den Gleisen bei Harlingen, haben die Polizei überwunden, die uns mehrmals weggeschubst und mit Pfefferspray gedroht hatte. Relativ schnell entspannt sich die Situation, als wir die Gleise regelrecht eingenommen haben. Und nachdem es jemand zögernd wagt, von den Gleisen aufzustehen, um die Situation zu betrachten und die Polizisten am Rand keine Anstalten machen, ihm zu vertreiben, hört auch langsam mein Herzklopfen auf, mit dem ich mich auf die Gleise gesetzt hatte. Mit der Polzei hatte ich so noch nie zu tun. Ich fühle mich unwohl, weil ich der Polizei gegenüber stehe, auf der „falschen“ Seite. Aber wenn man sich umsieht, weit und breit freundliche, aufrichtige, entschlossene, kluge Gesichter aller Altersgruppen. Ich bin doch richtig.

Die Gleise sind voll. Ich sitze zwischen den Schienen auf einem Strohsack, meine Bezugsgruppe ist neben mir. Ich spreche mit den Leuten. Es sind viele Studenten da, junge Männer und Frauen, die Politikwissenschaften, Philosophie, Biologie, technischen Umweltschutz, erneuerbare Energien und Informatik studieren.
Wir teilen unsere mitgebrachten Nüsse, Schokolade, Kekse und Cräcker. Ein Luftballon wird von den Sitzenden die Gleise entlang gestupst. Eine herrenlose Brille wird weitergereicht. Kurz darauf sagt jemand: „Hey, da hinten liegt jemand, vielleicht hat er sie verloren.“ Er meint einen Mann, der ein paar Meter neben den Gleisen hinter der Polizeikette, wahrscheinlich zum Ausruhen, liegt. Schweigen. Wir sind unsicher, wie die Polizei reagiert, wenn wir ihnen näher kommen.
Ein Einsatzleiter tritt unbehelmt mit einem Fuß ins Gleisbett. „Könnte ich kurz vorbei?“ fragt er. Als er im Gleisbett steht rufen wir „Setzen! Setzen! Setzen!“ Er lächelt, geht zu dem der die Brille hält und sagt: „Fragen Sie uns doch einfach. Dafür sind wir da. Wir sind ja keine Unmenschen.“ Kurz darauf bringt er uns die Brille wieder. Sie gehört dem Mann nicht.

Entlang der Gleise werden Briefchen weitergegeben. Manchmal an Alle, manchmal an Bezugsgruppen. Der Inhalt ist ungefähr so:
„Liebe Möhren und Zwiebeln,
brauchen wir noch etwas zum kochen?
Euer Eintopf“
Darunter die Antwort:
„Wir haben Kartoffeln gefunden. Kürbis wäre noch schön.
Deine Zwiebeln“

Irgandwann geht ein Knäul Wolle die Schienen entlang.  Jemand will wohl wissen, wie lang wir sind.
Ein Musiker mit Akkordeon verteilt Liedtexte und singt Anti-Atom-Lieder mit uns.

Musik beim Widersetzten

Musik beim Widersetzten

Wir werden immer wieder mit Essen versorgt, Bananen, Schokolade, Marzipan, Nüsse, Bratlinge, Brot und Suppe, derweil den Polizisten der Magen zu knurren scheint. Eine Freundin hört, wie eine Polizistin am Telefon über nicht ausreichende Versorgung klagt. Wir geben den Polizisten etwas ab, die meisten nehmen es an. Manche reden mit uns. Einer hat sogar einen „Kein Hass. Keine Gewalt“-Button an der Uniform.
Als es dunkler wird entfernten sich die Polizisten von den Gleisen. Nach und nach werden Strahler an den Hängen links und rechts der Gleise montiert, wir machen Feuer neben den Gleisen. Oben an den Hängen wird Musik gespielt, ein DJ-Pult auf einem Rollstuhl, eine Samba-Gruppe und viele andere Musiker vertreiben die Kälte.

Neuigkeiten erreichen uns über den SMS-Ticker, Lautsprecherdurchsagen oder durch Weitersagen. „Wir sind unräumbar“, verkündet der Lautsprecher am späten Abend. Die Straßen nach Harlingen seien durch Trecker blockiert. Die Polizei komme nicht durch und die anwesenden Polizisten würden für eine Räumung nicht ausreichen.

Weil die Räumung scheinbar nicht bevor steht und eine von uns Bauchschmerzen hat, gehen wir gegen 22:30 zu der Unterkunft in einem umliegenden Dorf, die uns eine der wunderbare Wendländerinnen angeboten hatte.

X-tausendmal quer

Auf der Straße vor dem Zwischenlager Gorleben finden wir uns am frühen Abend des Montags ein. Als wir dazu kommen, sind schon ca. 3 000 Menschen dort und haben es sich unter Decken und Planen gemütlich gemacht soweit es geht. Wir stopften uns Strohsäcke und schlagen unser Lager am Ende der Blockade auf, wo sonst noch niemand ist.

Am Rand gehen Menschen umher, die „Himbeereis“, „Isomatte“ und „Wendy“ rufen – Bezugsgruppennamen. Wir sind Aioli.

Entlang der Straße gibt es Pizza, heiße Waffeln, Brot, Tee, Kaffee, Suppe und einen Infopoint. Am Ende der Blockade steht ein Lastwagen mit integrierten DJ, guter Anlage und Musik. Niemand würde ahnen das irgendetwas hiervon illegal sein soll, bis die Polizei uns den ersten, zweiten und dritten Platzverweis erteilt – ohne Konsequenzen. Danach geht die Musik aus und wir versuchen zu schlafen. Es dauert eine ganze Weile, ehe die Räumung beginnt, denn der Greenpeace-Bierwagen beschäftigt die Polizei ganze 13 Stunden. Um ca. 3:30 beginnt die Räumung auf der anderen Seite der Blockade. Die Polizei informiert uns darüber, wie es gerade voran geht, wie sie und die Blockierenden sich verhalten, betont, dass sie es friedlich halten will und unbehelmt räumt. Aus meiner Sicht sind das gute Deeskalationsmaßnamen. Kurz vor Sonnenaufgang entscheidet die Polizei, nun auch vom anderen, also von unserem Ende aus zu räumen. Die Polizisten warten artig, bis wir alles zusammengepackt haben und ruhig dasitzen. Gegen 6:30 morgens werde ich von zwei Polizisten gefragt, ob ich freiwillig mitkommen würde. „Nein? Dann werden wir Sie jetzt räumen“. Zack, bin ich neben der Straße. Eine sehr angemessene Räumung.

Das tapfere und kreative Wendland

Während der ganzen Aktionen rund um die Castorblockaden hatten die Wendländer das hellste Leuchten in den Augen, die größten Herzen und die meiste Kraft. Viele kleine und große erfolgreiche, kreative, teilweise auch sehr niedlichen Aktionen (Straßen versperren, „Kettensägenkonzert“, Kartoffeln auf der Straße sortieren, Schaf-und Ziegenblockade) sind daraus entstanden.
Der Aufwand und die Kosten sind immens und ich danke für die Verantwortung, die die Wendländer tragen, indem sie sich gegen Laufzeitverlängerungen und unverantwortliche Endlagerstandorte stellen und uns Angereiste mit Unterkunft, Essen, Trinken, Fahrdiensten und ihrem Wissen unterstützen. Meine Hochachtung.

Fazit und Presse

Die Blockade hat uns allen Mühe gemacht, Zeit und Geld gekostet. Aber sie hat uns motiviert. Wir sind nicht allein, wir sine keine seltsamen Freaks, keine Randgruppe mit Blumen im Haar und auch keine Soldaten im Bürgerkrieg. Wir sind  Beteiligte und Besucher einer fröhlichen, friedlichen Aktion gegen zwei grundlegende Entscheidungen unserer Regierung: die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und Gorleben als einzig möglichen Endlagerstandort für Atommüll. Und hinter uns steht die SPD, die Grünen und die Linke, Charlotte Roche, Bela B und die Ohrbooten, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau, die taz und die Zeit und Umweltorganisationen wie BUND, NABU, Greenpeace, Robin Wood, .ausgestrahlt und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Gegen unsere Aktion postionieren sich die CDU, die FDP und die Boulevardzeitungen wie Bild, B.Z. und Berliner Kurier. Daneben haben Vorstände von Bayer, BASF, Bertelsmann (RTL, Spiegel, Stern, …), der Deutschen Bank, Metro (real,-) und Oliver Bierhoff (Fußballmanager) den Energiepolitischen Appell („Ein vorzeitiger Ausstieg [aus der Kernenergie] würde Kapital in Milliardenhöhe vernichten – zulasten der Umwelt, der Volkswirtschaft und der Menschen in unserem Land.“) unterzeichnet.

Die Bild schreibt online:
„Castor-Irrsinn! – ‚Im Wendland ist Bürgerkrieg!‘
So schlimm war es noch nie! Seit Jahren werden die Atommüll-Transporte von Protesten begleitet. Doch diesmal explodierte die Gewalt! Rund 17 000 Polizisten waren im Einsatz, es gab viele Verletzte! Chaoten gehen mit Reizgas, Molotowcocktails und Eisenstangen auf Polizisten los. Gewalt-Exzesse beim Castor-Transport stürzen das Wendland ins Chaos!“

Die Süddeutsche schreibt:
„Der Castor ist ein Ungetüm, eine große Kiste zum Transport von radioaktivem Müll, an die sechs Meter lang und 120 Tonnen schwer. Vor allem aber ist der Castor ein Symbol für das ungelöste Kernproblem der deutschen Energiewirtschaft. Es ist nämlich nicht damit getan, das Zeug in einen Panzer aus Sphäroguss zu sperren, auf die Bahn zu verladen und nach Gorleben zu verfrachten. Der Atommüll muss sicher entsorgt werden – und dafür gibt es noch immer kein Konzept.
Der Castor ist kein Konzept; er ist die rollende Ratlosigkeit. Daher waren und sind die ewigen Proteste gegen den Castor so wichtig: Sie haben dafür gesorgt, dass das Bewusstsein für das größte Problem der Atom- und Energiewirtschaft wach bleibt. Das ist das Verdienst des Widerstands von Gorleben, der zu einer Volksbewegung geworden ist, getragen von Hausfrauen, Pfarrern, Lehrern und Bauern. Und es ist ein Fiasko für diesen friedlichen Protest, wenn er von Gewalttätern diskreditiert wird. Solche Gewalt erlaubt es nämlich einer verbohrten Atompolitik, sich als Hüter von Recht und Ordnung zu stilisieren und von der empörten und neu erwachten Massenkritik an der rollenden Ratlosigkeit der Atompolitik abzulenken.“

Die CDU/CSU im Bundestag schreibt:
„Das Demonstrationsrecht ist in einem freiheitlichen Rechtsstaat ein hohes Gut. Die Union achtet und schützt dieses Recht, auch wenn wir die politischen Ziele der Demonstranten nicht teilen, die in den vergangenen Tagen gegen die Rücknahme des deutschen kerntechnischen Abfalls aus Frankreich protestiert haben.“

Einen ausfürlichen Bericht, z.B. auch übers Schottern, von einem weiteren Mitglied von „Aioli“  findet ihr im Landwehrkanal-Blog.

Und jetzt?

Atomstrom abbestellen über Verivox oder Atomausstieg selber machen.

An Unterschriftenaktionen teilnehmen:

Und ihr könnt natürlich nächstes Jahr mit zum Castor-Festival kommen!

So schlimm war es noch nie! Seit Jahren werden die Atommüll-Transporte von Protesten begleitet. Doch diesmal explodierte die Gewalt! Rund 17 000 Polizisten waren im Einsatz, es gab viele Verletzte!

Auf diesen Strecken wurden Castoren bisher nach Gorleben transportiert

Auf diesen Strecken wurden Castoren bisher nach Gorleben transportiert

Castor-Proteste
Schwere Krawalle an
den Schienen!
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Alle Infos zum Castor

Elf Spezialbehälter werden transportiert, davon zehn des Typs Castor, einer gehört der Bauart TN 85 an. Darin sind 28 Glaskokillen mit hoch radioaktiven Abfällen aus deutschen Atomkraftwerken enthalten.

Alle Infos zum Castor Elf Spezialbehälter werden transportiert, davon zehn des Typs Castor, einer gehört der Bauart TN 85 an. Darin sind 28 Glaskokillen mit hoch radioaktiven Abfällen aus deutschen Atomkraftwerken enthalten.Alle Infos zum Castor Rund 1000 Kilometer lang ist die Strecke von Frankreich (La Hague) bis nach Gorleben. Die letzte Etappe auf der Straße von Dannenberg bis zum Zwischenlager beträgt etwa 20 Kilometer.Alle Infos zum Castor 2500 Tonnen schwer ist der Sonderzug mit den Behältern.Alle Infos zum Castor 15 Stunden soll das Umladen der Behälter am Verladekran in Dannenberg dauern – die Container werden dort von der Schiene für die Straßenetappe auf Tieflader umgesetzt.Alle Infos zum Castor Rund 16 500 Polizisten werden nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zur Sicherung des Transportes eingesetzt. Niedersachsen trägt laut GdP mit mehr als 20 Millionen Euro die Hauptlast des Polizeieinsatzes.Alle Infos zum Castor Mehr als 30 000 Demonstranten erwarten die Anti-Atom-Initiativen am Wochenende im Wendland.Alle Infos zum Castor Mehr als 60 Demonstrationen, Mahnwachen und Camps sind im Kreis Lüchow-Dannenberg laut Polizei angemeldet.

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Die Castor-Historie

1977: Die niedersächsische Landesregierung unter Ernst Albrecht (CDU) beschließt, in Gorleben ein nukleares Entsorgungszentrum mit Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) zu gründen.

Die Castor-Historie <strong>1977:</strong> Die niedersächsische Landesregierung unter Ernst Albrecht (CDU) beschließt, in Gorleben ein nukleares Entsorgungszentrum mit Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) zu gründen.Die Castor-Historie <strong>1979:</strong> 100 000 Atomkraftgegner demonstrieren in Hannover. Albrecht erklärt, eine Wiederaufarbeitungsanlage in Gorleben sei „politisch nicht durchsetzbar“. Er empfiehlt, Wiederaufbereitung und Endlager zu trennen.Die Castor-Historie <strong>1980:</strong> Tiefbohrungen zur Erkundung des Salzstocks auf seine Eignung als Atommüllendlager beginnen.Die Castor-Historie <strong>1982:</strong> Die Bauarbeiten für das Zwischenlager Gorleben starten.Die Castor-Historie <strong>1983:</strong> Die Erkundung des Salzstocks unter Tage beginnt.Die Castor-Historie <strong>1988: </strong>Sechs Anwohner scheitern in Karlsruhe mit einer Verfassungsbeschwerde gegen das Zwischenlager.Die Castor-Historie <strong>1994:</strong> Atomkraftgegner protestieren mit Straßenblockaden, untergraben Zufahrten und Gleise. Es folgen weitere Anschläge auf Bahnstrecken.Die Castor-Historie <strong>1995:</strong> Von Protesten begleitet und unter Polizeischutz trifft der erste Castor-Behälter mit Atommüll ein. Das Bundesverwaltungsgericht genehmigt die Fortsetzung der Probebohrungen in Gorleben. Eigner von Teilen des Salzstocks verweigern weiterhin den Verkauf.Die Castor-Historie <strong>1999:</strong> Nach dem Regierungswechsel richtet Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) den Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte ein. Die Fachleute sollen ein wissenschaftlich fundiertes Auswahlverfahren entwickeln.Die Castor-Historie <strong>2000:</strong> Im Atomkonsens vereinbart die rot-grüne Bundesregierung mit den Stromversorgern den Ausstieg aus der Kernenergie. Die Erkundung in Gorleben wird bis längstens 2010 ausgesetzt.Die Castor-Historie <strong>2004:</strong> Beim Protest gegen den Castor-Transport kommt in Lothringen ein 21-jähriger Franzose ums Leben. Er hatte sich an die Gleise gekettet und wird vom Zug überrollt.Die Castor-Historie <strong>2005:</strong> Trittin legt einen Entwurf für ein Standortauswahlgesetz vor: In einem bundesweiten Verfahren sollen neben Gorleben auch andere Standorte untersucht werden. Nach der Wahl vereinbart die große Koalition, das Problem „zügig und ergebnisorientiert“ zu lösen. Während die Union an Gorleben festhält, fordert Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) wie Trittin ein neues Auswahlverfahren.Die Castor-Historie <strong>2010:</strong> Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) teilt die Aufhebung des Erkundungsstopps mit. Bei der Standortsuche habe Gorleben weiterhin „oberste Priorität“. Kurz darauf setzt der Bundestag auf Druck der Opposition einen Untersuchungsausschuss ein. Er soll klären, ob die frühere Bundesregierung unter Helmut Kohl (CDU) 1983 Wissenschaftler beim Gutachten zur Eignung Gorlebens beeinflusst hat.Die Castor-Historie <strong>1. Oktober 2010:</strong> Offiziell startet die Wiederaufnahme der Erkundung des Salzstocks Gorlebens. Zur Beschleunigung des Verfahrens setzt die Regierung als letztes Mittel auf Enteignungen. Klagen von Anwohnern und Kirchen verhindern aber bis auf weiteres die Erkundung.

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Chaoten gehen mit Reizgas, Molotowcocktails und Eisenstangen auf Polizisten los. Gewalt-Exzesse beim Castor-Transport stürzen das Wendland ins Chaos!

6 Kommentare
  1. Jorri Prinz permalink

    Ausgezeichneter Bericht auf allen Ebenen – Kompliment!
    Genau so war das alles, ist es und wird es weitergehen.
    Es war eine tolle Zeit im Wendland und ich finde, wir waren ein sehr gutes Team! DANKE! 🙂
    Na dann – der naechste Castor kommt bestimmt, auch wir werden wiederkommen….und irgendwann, ja irgendwann wird er nicht mehr kommen und wir kommen lediglich zurueck, um liebe Freunde zu besuchen. Wann das wohl sein wird? Wir kaempfen – friedlich, aber bestimmt – weiter fuer: BALD!

  2. Frauke Schröder permalink

    danke für diesen wunderbaren und authentischen text. ich kann mich jorris worten nur anschließen – zu 100%. wichtig ist auch die zeit zwischen den aktionen, immer dranbleiben am thema. heute sprach ich z.b einen kunden, der hatte noch nie was von ökostrom gehört, dem hab ich gleich ein frisches flugblatt vom münchener umweltinstitut in die hand gedrückt. die könnt ihr dort bestellen und verteilen. es gibt auch viele projekte für nachhaltigkeit in unserer stadt, die spaß machen, gemeinschaft fühlen lassen und und lust auf zukunft machen. nur nicht aufgeben!

  3. Lieben Dank für den lebendigen Bericht und die tollen Fotos! Es war so schön und inspirierend mit Euch! Auch wenn, was sehr zu hoffen ist, kein Castor ins Wendland ruft – aber dann erst recht! – treffen wir uns alle bei unserer großherzigen Gastgeberin nächstes Mal wieder…

    In Berlin engagieren wir uns schon länger für die malträtierte Stadtnatur – und müssen leider oft erleben, dass nicht mal die Menschen, die sich für dasselbe einsetzen, einig sind. Eifersüchteleien, Streitereien und Machtkämpfe schwächen, zermürben und machen alles schwieriger.

    So was wie im Wendland: dass Tausende miteinander fast so umgehen wie eine liebevolle Familie, alles teilen und einander helfen, animiert durch diese unglaubliche Gastfreundschaft der WendländerInnen, haben wir noch nicht erlebt. Es hat tief beeindruckt und neuen Mut gemacht: Wir geben nicht auf!

  4. sitze hier mit Tränen in den Augen und voller Hoffnung, daß der Atomausstieg bald erfolgt. Diese Berichte wie Deiner Jorri sind schon die halbe Miete! Es war soooo schön mit euch, bin jetzt noch ganz erfüllt! Alles Liebe, dankedankedanke von Antje

  5. Hei du Edelhippie,

    auch von mir vielen Danke für die Darstellung deiner Sichtweise. Schön wenn man auch dirket von den Leuten hört die dort waren. Um so interessanter ist in diesem Zusammenhang auch wieder die Differenz der Berichterstattung zur Presse. DANKE!!! Mir und meinem Umfeld hast du auf jeden Fall damit ein anderes Licht auf diese Tage gegeben. Wir überlegen bei nächster Gelegenheit nicht nur die Anti-Atom-Demonstrationen, sondern auch die den friedlichen Widerstand zu unterstützen.

    Viele Grüße
    Kai

  6. Das Beste an diesem Artikel ist ja wohl das Video, oder? 🙂 Ich find’s echt klasse.
    Vielen Dank trotzdem für das Lob – es war super mit Euch!
    Ich freue mich, dass Ihr so motiviert seid und eure Haltung nach außen tragt. Genau das braucht es um etwas in Gang zu setzen.
    Wir sehen uns bei der nächsten Aktion!
    Eure (übrigens nicht Jorri, sondern) Hanna

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